Bad habits

Jeder hat sie. Und einmal pro Jahr versuchen wir sie loszuwerden. In der Regel ist das bei Neujahr, wenn man schon tief in’s Champagnerglas geschaut hat und vor sich hinlallt “Dieses Jahr werde ich nicht mehr so viel trinken!”

 

Hahahaha… Ja, das ist Ironie.

 

Schlechte Eigenschaften (bad habits)… Hm… Welches sind deine ‘bad habits’?

 

 

 

Gemäss Wikipedia sind Eigenschaften:

Habits are routines of behavior that are repeated regularly and tend to occur subconsciously, without one being conscious about them.

Also Verhaltensroutinen, welche regelmässig wiederholt werden und dazu tendieren, unbewusst, also ohne sich dieses Verhaltens bewusst zu sein, auftreten

 

Meine sind.. uff, wo soll ich anfangen? ;)

 

Die Tagträumerei ist sicherlich nicht so ideal. Jedenfalls nicht, wenn es morgens nach dem Läuten des Weckers einsetzt und mich noch für ne halbe Stunde ans Bett fesselt. Das ist insbesondere unpraktisch, wenn ich verliebt bin. Dann denke ich nämlich an “ihn”.

 

Das sich-im-Internet-verweilen ist sicherlich auch so etwas. Das lässt sich jedoch unterbinden indem ich mir eine Zeitlimite für das Surfen setze. Besonders gefährlich sind Youtube und Facebook. Ich bin zur ‘Facebook-dropperin’ geworden. D.h. ich gehe schon auf Facebook, jedoch nur ganz kurz um zu sehen ob ich neue Nachrichten habe oder ob jemand Geburtstag hat. Und dann gleich wieder raus. Bei Youtube gestaltet sich das etwas schwieriger.

 

Aufschieberitis war früher ganz schlimm. Wenn ich etwas überhaupt nicht tun wollte und null Motivation hatte, dann wurde das bis zum letzten Moment hinausgezögert. Mit der Zeit merkt man, dass das wahnsinnig stressig ist und das wiederum motiviert die Dinge direkt zu erledigen, wenn sie anfallen. Klappt aber leider immer noch nicht ganz immer.

 

Das sind dann wohl meine übelsten ‘bad habits’.

 

In der Definition die ich bei Wikipedia gefunden habe steht, dass schlechte Eigenschaften dazu tendieren unbewusst zu sein. Also in dem Moment in dem man/frau es macht.
Dieses Unbewusste lässt auf eine bereits stattgefundene Automatisierung des Verhaltens schliessen. Nun, was bedeutet das genau? Das bedeutet, dass das Verhalten sich schon so in unser Gehirn eingebrannt hat, dass wir nicht mehr gross darüber nachdenken müssen, wenn wir es ausführen.

Das wir nicht über unser Verhalten nachdenken müssen ist ganz praktisch. Wenn uns jemand die Hand zum Grusse hinstreckt, dann reagieren wir automatisch und schütteln sie. Ohne nachzudenken. Würden wir dabei nachdenken, dann wäre wohl etwa so:

“Der hält seine Hand hin. Was will der denn? Will er mich schlagen? Nein, er lächelt. Will er mich berühren? Nein, er hält die Hand zu weit entfernt… etc.”

Unser Hirni würde also beinahe explodieren, wenn wir jede unserer Verhaltensweisen durchdenken müssten. Stell dir mal vor, wie kompliziert das Leben würde und wie viel Zeit wir damit verlieren würden!

Automatisierung ist also im Grunde genommen gut und sinnvoll.

 

Ausser natürlich es geht um ‘bad habits’!!! Denn die sind ja auch Automatisiert. Und deshalb sind sie auch so schwer wieder loszuwerden. Es müssen sich zuerst neue neuronale Pfade bilden. Neuronale Pfade?

Stell dir eine Wiese vor. Sie ist grün, es wächst Gras drauf, Blümchen und Insekten. Jetzt kommt ein Lastwagen. Er fährt durch die Wiese. Was geschieht? Er hinterlässt eine Spur. Fährt er nun nie wieder über diese Stelle, so wächst die Wiese mit der Zeit wieder zu. Das wäre ein einmaliges Verhalten. Beispielsweise das Rauchen einer Zigarette.
Nehmen wir nun an, nach dem Lastwagen fährt ein weiterer Lastwagen an derselben Stelle durch. Und noch ein weiterer und noch einer und nochmals usw. Wie sieht die Wiese an dieser Stelle jetzt aus? Genau, es hat tiefe Spuren gegeben. Diese wachsen nicht so schnell zu. Und selbst wenn sie zuwachsen, so bleibt noch lange Zeit eine Vertiefung bestehen, welche einem zukünftigen Lastwagen signalisieren könnte “Hey, hier kannst du durchfahren!”.

Genau das passiert, wenn wir nach der einen Zigarette nochmals eine und noch eine und noch eine etc. rauchen. Wir gewöhnen’s uns an. Wir denken nicht mehr darüber nach, ob wir eine Rauchen sollten, denn wir machen das “immer” so. Da wir in der Pause nach Draussen gehen und rauchen, verbringen wir dort Zeit mit Leuten die auch Rauchen und unsere Freunde werden. Der Lastwagenfahrer bekommt also noch Kumpels, die das gut finden, dass er über die Wiese braust.

 

Das Erste, was man also tun muss, um eine schlechte Eigenschaft loszuwerden, ist die Lastwagen umzuleiten. Dies macht man dadurch, dass man ein neues Verhalten aufnimmt. Beispielsweise geht man zwar noch raus jede Pause, kaut jedoch nur (Nikotin)Kaugummi. Bis die Wiese sich erholt hat, wird es einige Zeit dauern. Deshalb braucht es viel Geduld und Nerven ein neues Verhalten einzuüben.

Bei Bewegungen (Sport) sagt man, es brauche 5’000-6’000 Durchgänge, bis eine neue Bewegung automatisiert ist (hat mir meine Physio erzählt).

 

Weil es anstrengend ist das Verhalten zu ändern, scheitern auch so viele gute Vorsätze, welche sich die Leute am Silvester vornehmen. Denn für den Lastwagen ist es viel einfacher und bequemer, den bekannten, vorgebahnten Weg zu brausen als sich umleiten zu lassen. Wichtig ist dann, dass man, auch wenn der Lastwagen mal ausnahmsweise wieder über die Wiese gebraust ist, sich weiterhin anstrengt ihn umzuleiten. Denn Rückschläge sind normal, die gibt es immer wieder.

So, jetzt hab ich ja ne richtige Anleitung zur Verhaltensveränderung geschrieben! Bitte gern geschehen :P Dann klappts hoffentlich mit den Vorsätzen für nächstes Jahr!

Ein Detail gibt es noch. Es gibt unterschiedlich schwere Lastwagen. Canabis wäre wohl ein Kleinlaster, und Crystal Meth ein 40-Tönner. Manche Dinge hinterlassen ab dem ersten Mal schon solche Spuren, dass sie Jahrelang noch zu sehen (und fühlen) sind. Jedoch hoffe ich, dass diejenigen, welche meinen Blog lesen, keinerlei solche Laster über ihre Wiese fahren lassen!

 

Laster… Ironie ;)

 

Und damit schliesse ich für heute.

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